Vergleich des Flimmertests nach Aulhorn mit den visuell evozierten Potentialen
in der Diagnostik der Neuritis nervi optici
S. Trauzettel-Klosinski, H.C. Diener und M. Fahle
Zusammenfassung
Der Flimmertest nach Aulhorn und die visuell evozierten Potentiale (VEP),
2 bewahrte Methoden in der Diagnostik der Neuritis nervi optici (NNO), wurden
erstmals innerhalb desselben Kollektivs (405 Augen) verglichen. Die beiden
Verfahren erfassen verschiedene Effekte der Demyelinisierung. Es wurden
die optimalen Einsatzmöglichkeiten der beiden Methoden, ihre Vor- und
Nachteile sowie ihre Trefferquote analysiert. Bei kombinierter Anwendung
beider Methoden beträgt die Sensitivität 98,4% und die Spezifität
99,6%. Der Flimmertest ist besonders gut geeignet für die Unterscheidung
zwischen einer floriden und abgelaufenen NNO, die Differentialdiagnose des
Papillenödems und der Visusminderung ohne morphologische Erklärung
sowie für die Verlaufskontrolle und Rezidiverkennung der NNO. Die VEP
sind die Methode der Wahl bei abgelaufener NNO und unklarer Optikusatrophie,
bei der gezielten Suche nach klinisch stummen Entmarkungsherden bei MS sowie
bei der objektiven Visusbestimmung. Bei unklarer Diagnose empfiehlt sich
die Kombination beider Methoden. Beide Untersuchungsverfahren ergänzen
sich ausgezeichnet.
Schlüsselwörter:
Neuritis nervi optici - Visuell evozierte
Potentiale'- Flimmertest nach Aulhorn - Subjektive Helligkeit